Mein Job ist es, dass der oder die KundIn schnelle Ergebnisse sieht und zufrieden ist – nur dann wird man mich auch weiterempfehlen, und diese Mundpropaganda ist in unserer Branche tatsächlich das wichtigste.

Zwei Arten von Menschen kommen in der Regel zu mir:

  • Karrieremenschen, die rund um die Uhr arbeiten und nebenbei nur Schweinkram in sich hineinstopfen und sich keine Zeit für körperliche Fitness nehmen.
  • Oder junge Menschen, die mit ihren Pfunden hadern.

Verzweifelt sind alle – und bereit, den Preis zu zahlen, um sich in ihrem Körper wohlzufühlen.

Man muss sich auf jeden KlientIn neu einstellen und das Programm individuell anpassen. Dafür braucht man auch so einiges an psychologischem Fingerspitzengefühl, um schnell einschätzen zu können, wie Mann oder Frau tickt:
Einige müssen richtig „getreten und gepeitscht werden“, damit sie aus dem Quark kommen – die brauchen das! Dann gibt es wieder andere, die würden bei so einem harten Drill sofort in Tränen ausbrechen und hinschmeißen, bei denen läuft dann alles über viel Lob und Bestätigung.

Nach Schema F geht allerdings gar nichts, es kommt immer darauf an, wen ich vor mir habe – und das finde ich in der Regel schnell im Vorgespräch heraus.

Der Fitnessaspekt ist bei meinem Job manchmal sogar eher zweitrangig. Neben der mentalen Motivation ist auch die Ernährungsberatung ein wichtiger Punkt:
Neue KundenInnen müssen ihre Mahlzeiten wie in einem Tagebuch ganz genau festhalten.

Wenn ich die Protokolle sehe, schlage ich oft die Hände über dem Kopf zusammen: Cola, Energy-Drinks, Riesenportionen von Mahlzeiten, Schokoriegel – eine Katastrophe! Da darf man sich auch nicht mehr wundern…

Ein Klient hat mit meiner Hilfe innerhalb eines Jahres ein Viertel seines Körpergewichtes abgenommen – bei einer Größe von 163 cm brachte er 102 kg auf die Waage. Wir mussten mit einem ganz soften Programm einsteigen, um seine Gelenke nicht zu schädigen. Aber er zog durch – und mit jedem Kilo, das purzelte, wurden die Sportklamotten immer enger. Sich in figurbetonter Kleidung zu zeigen, das hätte er sich anfangs gar nicht getraut, er schämte sich zu sehr. Am Ende wog er 70 kg. – mein Job war erledigt, ich war genauso happy wie der Kunde. Man muss jedoch auch akzeptieren, dass nicht jeder so diszipliniert ist – aber knacken kann man grundsätzlich auch den größten Sportmuffel – man muss nur herausfinden, wie….