Am letzten Wochende startete ich beim Megamarsch in Stuttgart. Es standen für mich 100 Kilometer und ca. 1.560 Höhenmeter auf dem Programm. Für mich war es die erste Teilnahme an einer solchen „Extremwanderung“ und ich wusste nicht wirklich was mich erwartete. Lediglich die Zahlen, die wusste ich und auch die Strecke wurde mir als Datei zur Verfügung gestellt.

Bei diesem Marsch ging es nicht nur darum 100 Kilometer zurück zu legen, sondern auch darum, meine mentale Stärke zu entwickeln und mich selbst zu stärken. Es war für mich wichtig immer das Ziel vor Augen zu haben und nicht aufzugeben wenn es schwierig wird. Der Megamarsch Stuttgart bot mir die Chance, mich selbst zu übertreffen und stärker zu werden.

Es gab für mich Momente in denen ich an meine Grenzen gestoßen bin, aber genau in diesen Momente konnte ich über mich hinaus wachsen. Ich fand die Entschlossenheit und die Motivation um weiter zu machen.

Aber wie ging es mir eigentlich während des Marsches, körperlich und mental. Klar war mir, dass es kein Spaziergang wird, und das ich wahrscheinlich die ein oder andere Blessur davon tragen werde. Bereits bei Kilometer 32 musste ich meine Schuhe wechseln und das erste Blasenpflaster anlegen. Für mich fast ein bisschen überraschend, hatte ich doch meine gut eingelaufenen Trekkingschuhe an und zusätzlich spezielle Wandersocken angezogen.

Nach ca. 45 Kilometern und 9 Stunden Marschzeit verspürte ich eine gewisse Müdigkeit, da die Temperaturen an diesem Tag sehr sommerlich waren und die 30 Grad überschritten hatten. Nach einer kurzen Pausen mit kühlen Getränken und etwas Nahrung ging es in die Nacht hinein.

Stirnlampe an und ab in den Wald und durch die Reben !

Es folgten mehrere sehr anspruchsvolle Anstiege, und recht unwegsames Gelände. Nach Kilometer 50 war der „Half-Way-Point“ erreicht und die meisten Höhenmeter lagen hinter mir. An der dritten Verpflegungsstation gönnte ich mir dann eine ca. 20 minütige Pause sowie zwei warme Spargelsuppen, welche mein Natriumhaushalt umgehend wieder auf Trapp brachten.

Es galt ab da „lediglich“ die verbleibenden 38 Kilometer ins Ziel zu wandern….Eigentlich ging es ab da schlicht darum zu finishen. Ich konnte meine mir eigens gesetzte Pace, und damit das Ziel Stuttgart in 20 Stunden wieder zu erreichen, sehr gut halten.

Nach 85 Kilometern kam die 4. und gleichzeitig letzte Verpflegungsstation, jedoch musste ich dazu unmittelbar zuvor den für mich gefühlt schwersten Anstieg bewältigen. In der Verpflegungsstation angekommen, wollte ich mich nur kurz hinsetzen, was jedoch zur Folge hatte, dass mein Kreislauf plötzlich absackte und nur durch ein koffeinhaltiges Getränk und eine Banane wieder in Schwung gebracht wurde. Somit war ich bereit die letzten 15 Kilometer in Angriff zu nehmen.

Zwischenzeitlich kamen zu meiner Blase weitere hinzu, sowie das Gefühl, dass sich meine beiden großen Zehennägel verabschiedet hatten.

Die letzten 10 Kilometer durfte ich dann in den Sonnenaufgang hinein wandern, was meine Motivation und mein Wille ein letztes Mal richtig pushten.

Unter uns die letzten 2 Kilometer schienen nie zu enden und zogen sich wie Kaugummi in die Länge.

Nichts desto trotz erreichte ich nach 19 Stunden und 45 Minuten das Ziel am Mercedes Museum in Stuttgart, unendlich stolz und dankbar.

Fazit:

Es war für mich niemals eine Option den Marsch vorzeitig zu beenden, zu keiner Sekunde hatte ich daran einen Gedanken verschwendet. Wieder einmal hat mir meine Ausbildung als Mentaltrainerin geholfen schwierige Situation und mir zuvor nicht bekannte körperliche Belastungen durch mentales Fokussieren zu meistern.

Möchtest Du Dich auch auf neue Herausforderungen einlassen und über Dich hinaus wachsen, dann melde Dich gerne bei mir.